Nur weil Corona unsere Welt auf den Kopf stellt, muss kein Unternehmen seine Weihnachtsfeier absagen! Vielmehr sind kreative Lösungen gefragt, schließlich sind weihnachtliche Firmenfeiern für Mitarbeiter echte Motivationsmotoren.

Die Sache ist in Wahrheit ziemlich logisch – vor allem aber wurde sie nun sogar empirisch bewiesen: Weihnachtsfeiern sind gerade in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Schließlich führt das monatelange Home Office bei vielen Mitarbeitern zu einer Art „Kollegenentzug“.

Diese Aussage beruht tatsächlich auf einer groß angelegten Studie der Deutschen Angestelltenkrankenkasse, die soeben publiziert wurde. Konkret hat die DAK über 14.000 Mitglieder mittels Fragebogen nach den aktuellen Wahrnehmungen im Bezug auf Home Office und Videokonferenzen befragt.

Die Ergebnisse in Kurzform: Die Nutzung von Telefon- und Videokonferenzen stieg – wenig überraschend – im Mai 2020 über 100 % im Vergleich zum Dezember/Januar. Auch schätzen 52 % der Mitarbeiter die Einführung von digitalen Arbeitsmethoden in ihrem Betrieb als überdurchschnittlich gut oder fortschrittlich ein, während gerade einmal 28 % ihren Betrieb für einen Nachzügler in Sachen digitaler Umrüstung hielten.

70 % wollen bei Weihnachtsfeier ihre Kolleg*innen wieder sehen

Spannend: Die Arbeit im Home Office wurde von den meisten Angestellten als ähnlich produktiv wie die herkömmliche Büroarbeit empfunden. Pendler jubeln laut Studie zudem über die wegfallende Fahrtzeit. Großes ABER: Über 70 % der Befragten vermissen den direkten Kontakt zu ihren Kollegen! Schließlich sind Kollegen für den Großteil aller Beschäftigten mehr als nur Arbeitsplatzgenossen, und ein Drittel gibt in Umfragen sogar an, am Arbeitsplatz einen echten Freund gefunden zu haben.

Die logische Schlussfolgerung daraus: Noch nie waren Weihnachtsfeiern also so wichtig wie in sozial distanzierten Zeiten wie diesen. Jetzt ist die Sache aber aufgrund der kaum einzuschätzenden Situation freilich schwer zu planen. Was wird man dürfen? Was nicht? Vor allem aber: Was ist denn überhaupt wirklich lustig?

Videocall statt Weihnachtsfeier? Geht nach hinten los

Eines gleich vorweg: Die Sache mit dem Videocall, bei dem sich jeder den Caipirinha selbst mixt, wird nicht unbedingt den gewünschten Erfolg mit sich bringen. „Hier muss man eher darauf achten, dass nicht das Gegenteil erzeugt wird“, sind sich Experten einig. Will heißen: Wer seine Mitarbeiter zu einem Partycall nötigt, wird womöglich eher Genervtheit statt Motivation erzeugen.

Einer der aktuell wohl besonders interessanten Vorschläge kommt von Arbeitnehmern selbst. Dieser lautet: Wenn Unternehmen schon Gruppen zwischen Home Office und Büro abwechseln lassen, um Corona-Ansteckungen zu vermeiden und Cluster rechtzeitig abgrenzen zu können, warum sollte die gleiche Vorgehensweise nicht auch mit Weihnachtsfeiern klappen? Sprich: In der Firma selbst feiern – und das nicht einfach, sondern zweifach. In zwei unterschiedlichen Gruppen eben.

Weihnachtsfeier

Weihnachtsfeier im Büro statt im Restaurant

Der Wiener Unternehmer Peter Lindmoser sieht darin sogar Vorteile: „Man kann sonst nicht bespielte Areale des Unternehmens, die mehr Platz als eine Kantine bieten, nutzen. So kann sogar ein gewisser Abenteueraspekt integriert werden.“ Für „Espressomobil“, eine seiner Firmen, könnte das heuer vielleicht bedeuten, dass man statt in einem coolen Restaurant in den hauseigenen Büros feiert. „Hier haben wir genug Platz, um auf Distanz zu bleiben, aber können trotzdem laut sein – und Party machen“, so Lindmoser.

Größter Vorteil für den Firmenchef: Lindmoser ist zudem Chef des Brötchen-Lieferservices Hnuta und hat für Corona-Zeiten ein eigenes Angebot erstellt – das zu Weihnachten natürlich dementsprechend boomt: „Unsere sogenannten Soloboxen haben wir bald nach Anfang der Pandemie auf den Markt gebracht, damit Unternehmen in Besprechungen sichere Verpflegung anbieten können.“

Weihnachtsfeier

Wie kann ein Corona-Dinner aussehen?

Das bedeutet: Jeder Besprechungsteilnehmer erhält eine eigene Box mit diversen Brötchen. Damit wird von vornherein garantiert, dass keinesfalls mehrere Personen die Brötchen angreifen können. Kleines Beispiel: Wenn man vor Corona zwölf oder 15 Brötchen bestellt hat, wurden diese in einer schicken Box zur freien Entnahme geliefert. Beim Solobox-Konzept werden die gleichen zwölf oder 15 Brötchen gegen einen Aufpreis von drei Euro gleichmäßig auf drei Soloboxen aufgeteilt.

Peter Lindmoser: „Damit bieten wir aber natürlich nicht nur eine Lösung für die Verpflegung bei längeren Meetings oder Workshops. Wir ermöglichen damit auch das coronasichere Weihnachtsbuffet!“

Für seine Espressomobil-Mitarbeiter heißt das: Jeder bekommt ein eigenes Mini-Buffet serviert und man kann in sicherem Abstand zueinander trotzdem gemeinsam genießen. Und weil man zu Weihnachten vielleicht etwas mehr als feine Brötchen erwartet, hat man bei Hnuta extra für die Festtage noch ein paar weitere Genussmomente entwickelt, die absolut sicher sind: Die Nachspeisen „Weiße Schoko“, „Tiramisu“ und „Zitronentiramisu“ werden in eigenen Papiersackerln samt Löffelchen geliefert und sind somit „solo-nfähig“.

Fazit:
Wer seine Mitarbeiter motivieren möchte, punktet nicht mit dem Absagen der Weihnachtsfeier, sondern mit einer sicheren und kreativen Lösung. Und: Eine coole Party im Office ist jedenfalls besser als ein halbherziger Videocall.

Fotos: hnuta
Text: Johannes Stühlinger